Forschungsgruppe

Historische Stadt- und Raumforschung

Die Forschungsgruppe ist an der Schnittstelle von allgemeiner Zeitgeschichte sowie Stadt-, Planungs- und Architekturgeschichte angesiedelt und stellt Karten verschiedenster Form als Analyse- und Visualisierungstools in den Mittelpunkt. Derzeit werden Vorhaben aus dem Bereich der Stadt- und Urbanisierungsgeschichte fortgeführt, die unter der Forschungsschwerpunktleitung von Christoph Bernhardt begonnen wurden. Dazu zählt die integrierte Analyse gesellschafts- und planungsgeschichtlicher Vorgänge in beiden deutschen Staaten in ihren jeweiligen räumlichen Zusammenhängen sowie die Verflechtungsgeschichte im globalen Kalten Krieg.

Die zeitliche Erweiterung auf die Transformationszeit und die Einbeziehung von Digital History und partizipativen, ko-kreativen Citizen-Science-Zugängen bilden einen Überschneidungspunkt mit neuen Themen der Forschungsgruppe unter der Leitung von Kerstin Brückweh und zugleich eine Verbindung mit der Forschungsinfrastrukturgruppe „Digital History/Wissenschaftliche Sammlungen“. Neu für die Forschungsgruppe ist ein Schwerpunkt auf der Geschichte des Wohn- und Grundeigentums, wodurch der Boden als umkämpfte, knappe Ressource in den Mittelpunkt rückt. Zudem bilden unterschiedliche Wohnräume und -formen das Erkenntnisinteresse. Im Fokus steht das Einfamilienhaus in der Vorstadt, das Villenviertel im langen 20. Jahrhundert, aber auch die Erfahrungsgeschichte der Großwohnsiedlung. Dadurch werden unterschiedliche Sozialräume und ihre Wirkung auf die Ungleichheit der Gesellschaft thematisiert. Unter der Überschrift „Bestandsarbeit: care/repair und knappe Ressourcen rund ums Bauen und Wohnen in Geschichte und Gegenwart“ sind zurzeit weitere Projekte im Entstehen.