Forschungsgruppe

Urbane Nachhaltigkeitstransformationen

Die Gestaltung von Nachhaltigkeits- und Klimapolitik findet zunehmend unter dem Einfluss einschneidender disruptiver Ereignisse statt: Starkregenereignisse und Hitzewellen, aber auch plötzliche Veränderungen gesellschaftlicher und politischer Prioritätensetzungen fordern etablierte institutionelle Abläufe und Planungsprozesse heraus. Vor diesem Hintergrund untersucht die Forschungsgruppe die Voraussetzungen und Möglichkeiten lokaler und regionaler Nachhaltigkeits- und Klimapolitik sowie der nachhaltigen Transformation von Städten. Im Fokus stehen die Entwicklung, Erweiterung und Umsetzung von Strategien in der Klima-, Energie- und Umweltpolitik. Besonderes Interesse gilt dabei den Handlungsmöglichkeiten von Stadtverwaltung und -politik im internationalen Vergleich, dem Institutionenwandel sowie der zunehmenden Bedeutung von Städten und Städtenetzwerken auf internationaler und europäischer Ebene. Darüber hinaus untersucht die Forschungsgruppe den Wissenstransfer zwischen Städten bzw. Regionen und zwischen verschiedenen Politikfeldern innerhalb von Städten. Untersucht wird in diesem Kontext auch, ob und wie Politikexperimente und Innovationen (z.B. Reallabore, Pilotprojekte, Smart City-Projekte) von einer Stadt bzw. Region auf die andere übertragen werden können.

Aktuelle Projekte

Das Projekt untersucht Großprojekte als tiefgreifende Brüche, welche die eingespielten Routinen von Institutionen erschüttern und zu einem institutionellen Wandel führen können. Das Projekt untersucht das Großprojekt der Tesla-Ansiedlung im Vergleich zu weiteren Fallstudien in Hinblick auf disruptive Wirkungen auf Politik und Planung und überprüft damit die Übertragbarkeit des Begriffs Disruption auf die Politik- und Planungsforschung. mehr info

ExTrass möchte deutsche Groß- und Mittelstädte besser gegen Hitze und Starkregen wappnen. Hierzu werden hemmende und fördernde Faktoren der urbanen Klimaanpassung analysiert und erfolgreiche Maßnahmen identifiziert. Ein Schwerpunkt der Projekttätigkeit finden in drei Fallstudienstädten - Potsdam, Remscheid und Würzburg - statt. Hier werden u.a. Begrünungsmaßnahmen getestet, eine klimaangepasste Stadtplanung angestrebt, Daten zum Stadtklima ergänzt, die Bevölkerung durch Kommunikation für Risiken sensibilisiert und Notfallpläne verbessert. Zudem werden Austauschmöglichkeiten geschaffen, damit Städte besser voneinander lernen können. mehr info

Seit mehreren Jahrzehnten engagieren sich (einige) Städte im Bereich der Klimapolitik. Die bisherige Forschung zur städtischen Klimapolitik hat den Fokus meist auf international vernetzte und sichtbare Metropolen und auf eine Handvoll hervorstechender kleinerer Pionierstädte gelegt. Was ist jedoch mit den Städten in der zweiten Reihe, die anders als die genannten Städte mit sehr begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen und ohne nennenswerte politische und zivilgesellschaftliche Unterstützung arbeiten (müssen)? Im Rahmen dieses Habilitationsprojekts wird eine größtmögliche Bandbreite an Städten in den Fokus genommen, und der Frage nachgegangen, warum klimapolitische Aktivität in Städten entsteht und warum nicht. mehr info

Aktuelle Publikation

13. September | 2023
Neuer Artikel in Zeitschrift „Politikum“

Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland freiwillige Aufgaben der Kommunen. Entsprechend gibt es auf kommunaler Ebene große Unterschiede, ob und wie der Klimaschutz angepackt wird. Einige wenige Städte wurden schon Anfang der 1990er-Jahre mit ehrgeizigen Zielen zu Vorreitern. Vor allem in kleinen Kommunen ist die Mehrheit aber erst sehr viel später aktiv geworden – oder bis heute noch gar nicht. In einem Beitrag in der Zeitschrift „Politikum“ zeigen Kristine Kern, Wolfgang Haupt, Elisa Kochskämper und Peter Eckersley von der IRS-Forschungsgruppe „Urbane Nachhaltigkeitstransformationen“ nun die wichtigsten Trends kommunaler Klima- und Nachhaltigkeitspolitik auf. mehr Info