Das Fachportal „Stadt-Raum-Geschichte.de“ ist Teil der Digitalstrategie des Forschungsschwerpunkts „Zeitgeschichte und Archiv“. Die einzigartigen Bestände der Wissenschaftlichen Sammlungen werden dort nach und nach digital zugänglich gemacht. Pläne, Fotos und Architekturentwürfe können thematisch und in einer Kartenansicht gesucht werden. Zudem gibt das Portal Einblicke in die Forschungsaktivitäten des Schwerpunkts.

Unter dem Druck einer marktorientierten Hochschulpolitik ist eine transnationale, hoch kommerzialisierte Landschaft der Hochschulbildung entstanden. Hochschulen agieren darin wie Unternehmen, die international expandieren. Campusprojekte im Ausland sind die zentrale räumliche Ausdrucksform dieses Trends. In ihnen spiegelt sich oft auch die koloniale Vergangenheit. Eine Nachwuchsgruppe hat am IRS fünf Jahre lang die Hintergründe, strategischen Treiber und Effekte dieser Dynamiken untersucht.

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Raumbezogene Sozialforschung

Das IRS erforscht die Raumbezüge und Raumkontexte sozialen Handelns in ihrer Prozesshaftigkeit und ihrer historischen Dimension mit sozialwissenschaftlichen Methoden. In besonderem Fokus stehen die soziale Konstruktion von Räumen und handlungstheoretische Zugänge.

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Der Forschungsschwerpunkt untersucht, wie Räume durch interaktives, innovatives, kreatives, wissensbasiertes und unternehmerisches Handeln geschaffen und verändert werden. Er fokussiert dabei das komplexe Zusammenwirken von zivilgesellschaftlichen, öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren.

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Der Forschungsschwerpunkt analysiert die politische Aushandlung, planerische Gestaltung und Transformation der sozialen und räumlichen Entwicklung von Städten und Regionen. Er untersucht dabei vor allem die Governance von zunehmend unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Problemsituationen.

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Der Forschungsschwerpunkt befasst sich mit der Gestaltung, Planung und Aneignung von Räumen in der neueren Geschichte. Aktuell stehen dabei die Geschichte der Urbanisierung, die Architektur- und Städtebaugeschichte der DDR, die Bedeutung von Materialität im historischen Wandel der gebauten Umwelt sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Raumentwicklung im Mittelpunkt des Interesses.

Aktuelles

24. November | 2023
Soziologin Vivien Sommer erhält Förderung aus dem Emmy Noether-Programm der DFG

Lange wähnte sich Europa auf dem Weg der Einigung. Spürbare Mobilitätseinschränkungen an den innereuropäischen Grenzen galten als Relikt der Vergangenheit. Doch in jüngerer Zeit haben disruptive Ereignisse wie die Corona-Pandemie und große Fluchtbewegungen dazu geführt, dass Grenzen wieder mehr zum Thema wurden. Im Gedächtnis der Menschen in Grenzregionen waren sie ohnehin präsent. Eine neue Nachwuchsgruppe am IRS wird ab 2024 in vier europäischen Grenzregionen das „Grenzgedächtnis“ der lokalen Bevölkerung untersuchen und erforschen, wie es im Lauf der Geschichte geprägt wurde. mehr Info

13. November | 2023
Online-Ausstellung zeigt antisemitische Wohnungspolitik während des Zweiten Weltkriegs

Zwischen 1939 und 1945 wurden zahlreiche jüdische Familien vor ihrer Deportation in Wohnungen eingewiesen, in denen bereits andere jüdische Familien lebten. Eine Online-Ausstellung des Aktiven Museums in Berlin widmet sich diesen zwangsweise überbelegten Wohnungen. Drei der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Häuser mit solchen „Zwangsräumen“ wurden durch Mitarbeiter*innen des IRS digital rekonstruiert. mehr Info

10. November | 2023
Josephine Geppert gehört zu den besten ihres Jahrganges

Das IRS bildet zukünftige Fachkräfte im Bibliothekswesen und im Büromanagement aus. Nun wurde Josephine Geppert, die in der Bibliothek des IRS ihre Ausbildung absolvierte, von der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg als eine der jahrgangsbesten Absolvent*innen ausgezeichnet. Das IRS erhielt ebenfalls eine Auszeichnung für sein Engagement. mehr Info

06. November | 2023

Gemeinsam mit der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Manja Schüle, besuchte der Bundestagsabgeordnete Mathias Papendieck schon im Oktober das IRS. Anlass war der Start des Fachportals Stadt-Raum-Geschichte.de, das Bürgerinnen und Bürger zum Mitforschen einlädt. Bei einem zweiten Besuch Anfang November informierte sich Papendieck, Abgeordneter für den Wahlkreis Frankfurt (Oder) – Oder-Spree nun über das aktuelle Forschungsprogramm, über die Finanzierung, die Forschungsprojekte und über das verbesserungswürdige städtebauliche Umfeld des IRS. mehr Info

01. November | 2023
Projekt zum Umgang mit „nomadischer Architektur“ in der Sowjetunion geplant

Seit dem 1. Oktober 2023 ist die Architekturhistorikerin Ksenia Litvinenko als Fellow im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ am IRS tätig. Unter der Mentorschaft von Monika Motylińska entwickelt sie ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Resourcification of Nomadic Indigenous Heritage in the Soviet Projects of Mobile Architecture“. Das Projekt wird untersuchen, wie die Sowjetunion „nomadische Architektur“ nutzte, um mobile Siedlungen für Arbeiter der Öl- und Gasindustrie in Sibirien zu konstruieren. mehr Info

Neue Publikationen

01. Oktober | 2023
Neues Buch „Segregation in Ostdeutschland“

Mehr als 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sind ostdeutsche Städte stärker denn je von einer sozial-räumlichen Spaltung geprägt. Der IRS-Stadtforscher Matthias Bernt und die Planerin Anne Volkmann gehen in ihrem neu erschienenen Buch „Segregation in Ostdeutschland“ der Frage nach, wie es dazu kommen konnte. Am Beispiel der Stadt Halle (Saale) analysieren sie für die Stadtentwicklung bedeutsame Weichenstellungen der letzten Jahrzehnte. mehr Info

13. September | 2023
Neuer Artikel in Zeitschrift „Politikum“

Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland freiwillige Aufgaben der Kommunen. Entsprechend gibt es auf kommunaler Ebene große Unterschiede, ob und wie der Klimaschutz angepackt wird. Einige wenige Städte wurden schon Anfang der 1990er-Jahre mit ehrgeizigen Zielen zu Vorreitern. Vor allem in kleinen Kommunen ist die Mehrheit aber erst sehr viel später aktiv geworden – oder bis heute noch gar nicht. In einem Beitrag in der Zeitschrift „Politikum“ zeigen Kristine Kern, Wolfgang Haupt, Elisa Kochskämper und Peter Eckersley von der IRS-Forschungsgruppe „Urbane Nachhaltigkeitstransformationen“ nun die wichtigsten Trends kommunaler Klima- und Nachhaltigkeitspolitik auf. mehr Info

15. August | 2023
Paper zur Ausbreitung von COVID-19

Ein kürzlich im Journal „Spatial and Spatio-temporal Epidemiology“ veröffentlichter Artikel der IRS-Wissenschaftler Andreas Kuebart und Martin Stabler betrachtet die Schwere der COVID-19-Pandemie auf Ebene der deutschen Landkreise im Zeitverlauf. Die Studie zeigt: Die ersten vier Pandemiewellen verteilten sich sehr ungleichmäßig innerhalb Deutschlands. Auch über lange Zeiträume blieben die Verteilung jedoch überraschend stabil und die betroffenen Regionen konstant. mehr Info

10. Juli | 2023
Fachartikel zu städtischer Klimaanpassung in Nature Urban Sustainability

Europäische Städte passen sich besser an den Klimawandel an. Zu diesem Ergebnis kommt das Paper „Quality of Urban Climate Adaptation Plans Over Time“, das die Klimaanpassungskonzepte von 167 europäischen Städten im Zeitraum von 2005 bis 2020 bewertet. An dem im März 2023 in der Fachzeitschrift „npj Nature Urban Sustainability“ erschienen Artikel waren 31 Autor*innen aus 28 europäischen Ländern beteiligt. Vom IRS schrieb Peter Eckersley von der Forschungsgruppe „Urbane Nachhaltigkeitstransformationen“ mit. mehr Info

11. Mai | 2023

Nach mehr als fünf Jahren intensiver Forschung ist im April 2023 das Großprojekt „Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ abgeschlossen und in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanzierte Vorhabens untersuchte die Verstrickungen des Planungs- und Bausystems in die Verbrechen des Nationalsozialismus sowie die Auswirkungen und Wirkungsgeschichte des NS-Planungssystems auf die beiden deutschen Staaten der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Das IRS war mit zwei Teilprojekten beteiligt. mehr Info


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