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Konflikte
No 103 | Juni 2025

Diese Ausgabe widmet sich unserer immer konfliktreicher werdenden Welt und der Frage, was raumbezogene Sozialforschung dazu beitragen kann, sie zu verstehen. Die Forschung des IRS nähert sich dem Thema Konflikte aus unterschiedlichen Perspektiven, und diese Vielfalt wird hier zusammengebracht. Konflikte sind beispielsweise ein wichtiges Thema der Planungsforschung, aus naheliegenden Gründen: Von Windkraftanlagen zu Wohnungsbau - Planungsprojekte werden von immer heftigeren und ins Grundsätzliche gehenden Konflikten begleitet. Die agonistische Planungstheorie fragt danach, ob und wie diese Konflikte zivilisiert werden können, so dass sie nicht in Feindschaft oder gar Gewalt umschlagen. Mehrere Beiträge in dieser Ausgabe beschäftigen sich mit den theoretischen Grundlagen und Zeitdiagnosen der agonistischen Planungstheorie. Auch ihre praktische Umsetzung wird anhand verschiedener Beispiele beleuchtet. Ein Interview widmet sich speziell der Frage von Emotionen und dem planerischen Umgang mit Emotionen in Planungskonflikten.
Planung und Raumentwicklung werden stark von politischen Entwicklungen beeinflusst. Dazu gehört beispielsweise der starke Druck in Richtung einer Planungsbeschleunigung der Planung durch den Abbau von Bürgerbeteiligung. Weitere Faktoren sind die Polarisierung der politischen Debatte und die zunehmende Mobilisierung radikaler Kräfte, insbesondere von rechts. Diese Ausgabe beschäftigt sich daher mit möglichen Umgangsweisen mit rechtsextremer Mobilisierung, mit dem - vermeintlichen - Konflikt zwischen sozialer und klimagerechter Wohnungspolitik und mit den Auswirkungen beschleunigter Planung am Beispiel von LNG-Terminals an der Nord- und Ostseeküste. Schließlich widmet sich die vorliegende Ausgabe auch Konflikten um den Denkmalschutz. Konkret geht es um die Frage, ob problematische Denkmale - etwa Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus - verändert werden dürfen oder nicht.