Forschungsgruppe

Soziale Innovationen in ländlichen Räumen

In der Forschungsgruppe werden Entstehungs-, Etablierungs- und Ausbreitungsprozesse von neuartigen Ideen, Praktiken und Projekten in ländlichen Räumen analysiert, die als soziale Innovationen bezeichnet werden. Die Forschungsgruppe leistet somit Beiträge zur Innovationsforschung und zur Erforschung von Transformationsprozessen in ländlichen Räumen. Dabei wird berücksichtigt, dass ländliche Räume nicht gleichförmig, sondern höchst verschieden sind. Die Forschungsgruppe untersucht neuartige Lösungen, mit denen ländliche Akteure zentrale Herausforderungen in Bereichen wie der Nahversorgung, Mobilität, Gesundheitsversorgung, Arbeit, Bildung, Kultur und Kommunikation adressieren. Sofern technische Innovationen, in Form von digitalen Technologien und Anwendungen, Teil der sozial-innovativen Lösungen sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk. Auch innovative Formen der Stadt-Land-Kooperationen werden in die Forschungen einbezogen. Das auf Innovation ausgerichtete Handeln von Akteuren aus der Zivilgesellschaft und aus Sozialunternehmen ist dabei ebenso von Interesse wie das von Akteuren der Lokalpolitik und Verwaltung.

Aktuelle Projekte

Wie lassen sich regionale Innovationspolitiken in strukturschwachen Regionen entwickeln, denen zumeist eine kritische Masse an Akteuren, Institutionen und ein „kreativer buzz“ fehlt, um aus endogenen Potentialen Innovationen hervor zu bringen? Das Forschungsprojekt „Stark durch Offene Innovationsregionen“ setzt sich zum Ziel, diese Erklärungslücke durch die systematische Verschränkung von regionalen Bedingungen (regionale Innovationsökosysteme) und überregionalen Bezügen (translokale Innovationsökosysteme) zu schließen. Hierfür entwickeln wir mit dem Ansatz der sozialen Offenen Innovationsregion (SOIR) einen originären Beitrag zur konzeptionellen Schärfung der gesellschaftlichen Innovationsfähigkeit. mehr info

In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Jae-Young Lee, wie Bewohner*innen in gebirgigen, ländlichen Räumen mittels digitaler Ökonomien den Begriff der „Ländlichkeit“ angesichts der Kommodifikation ländlicher Räume und urbanen Hegemonien ideell und räumlich verhandeln. Die Arbeit basiert auf zwei Fallstudien, die in ländlichen Räumen in Chile und Südkorea durchgeführt wurden. mehr info

Digitale (Planungs-)tools verändern unser kommunikatives Handeln. Während urbane Räume diese Veränderungen spannungsfrei zu verarbeiten scheinen, werden für peripherisierte ländliche Räume hingegen Spannungen zwischen digitalisierten Formen des Handelns und eher traditionellen, analogen Formen vermutet. Diese stehen im Mittelpunkt des Projekts. Anhand ländlicher Räume in China und Chile wird aus verschiedenen Handlungs- und Akteursperspektiven betrachtet, (1) welche Digitalisierungsstrategien verfolgt wurden und welche Digitalisierungsprozesse sich vollzogen haben, (2) welche Veränderungen sich vor dem Hintergrund der verfügbaren digitalen Technologien und Anwendungen im Handeln der Akteur*innen beobachten lassen und (3) inwiefern sich dadurch Raumkonstruktionen von ländlichen Räumen im jeweiligen kulturellen Kontext verändern. mehr info

The Global Center of Spatial Methods for Urban Sustainability (GCSMUS), is funded by the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) via the DAAD program “Higher Education Excellence in Development Cooperation – exceed" and based at the Technische Universität Berlin (TU Berlin). GCSMUS seeks to introduce the use of social science research methodologies for the advancement of urban sustainable development, by connecting social sciences methodology, via knowledge transfer, exchange and implementation, with urban policy-making, planning and design. mehr info

Aktuelle Publikation

25. April | 2023

Soziale Innovationen können dabei helfen, die Probleme ländlicher Räume zu bewältigen. Mit starker IRS-Beteiligung widmet sich ein Themenschwerpunkt der Fachzeitschrift „Journal of Rural Studies“ der Frage, wie soziale Innovationen entstehen und sich ausbreiten. In den Beiträgen wird unter anderem auf die Rolle von sozialem Unternehmertum und von besonders engagierten Schlüsselakteuren eingegangen. mehr Info