Forschungsgruppe

Stadtentwicklungspolitiken

Die Forschungsgruppe befasst sich mit der politischen Aushandlung und planerischen Gestaltung der Stadtentwicklung. Im Fokus steht der lokale Umgang mit globalen Prozessen wie der Finanzialisierung von Stadtentwicklungsprozessen, dem Wachstum sozialräumlicher Disparitäten und der verstärkten internationalen Migration. Der Ausgangspunkt der Forschung ist die Diagnose, dass die Steuerungskapazitäten kooperativer, netzwerkartiger und partnerschaftlicher Arrangements in der Stadtentwicklung zunehmend in Frage gestellt werden. Es bilden sich neue Formen der Aushandlung von Konflikten heraus, die mit den etablierten Annahmen zu „Urban Governance“ und „kommunikativer Planung“ nicht mehr adäquat beschrieben und erfasst werden können. Vielmehr stellen Konflikte etablierte politisch-planerischen Entscheidungsverfahren in Frage und erfordern neue Governanceansätze. Mit ihren Untersuchungen leistet die Forschungsgruppe einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Steuerungsformen in der Stadtentwicklungspolitik und trägt zu einer besseren Gestaltbarkeit des städtischen Wandels bei.

Aktuelle Projekte

Ob Proteste gegen Großprojekte wie Stuttgart 21, Windenergieanlagen oder Bebauungspläne in wachsenden Großstädten: Die räumliche Planung ist verstärkt mit Konflikten konfrontiert. Dabei geraten die klassischen Formen der Bürgerbeteiligung an ihre Grenzen. Ziel dieses Projektes ist es, vorhandene Planungstheorien weiter zu entwickeln, indem rationale, kommunikative und agonistische – also auf Konflikte bezogene – Planungstypen im Umgang mit Konflikten unterschieden und Planungskonflikte an empirischen Fallbeispielen in der Praxis untersucht werden. mehr info

Seit 2005 ist Deutschland offiziell ein Einwanderungsland. Zehn Jahr später zeigte die Ankunft und Aufnahme syrischer Bürgerkriegsgeflüchteter sowie auch aktuell die von ukrainischen Geflohenen, wie sehr sich Staat und Gesellschaft verändert haben. Mit diesen Veränderungen hat sich das Verbundprojekt StadtumMig I seit Mai 2019 in ausgewählten Großwohnsiedlungen in drei ostdeutschen Städten beschäftigt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden in der zweiten Projektphase zentrale Herausforderungen in den Kommunen vertieft bearbeitet. mehr info