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Sozialen Wandel aus der Luft beobachten
Neues Projekt erprobt die Nutzung von Drohnen für die zeithistorische Forschung
Helfen Luftaufnahmen dabei, historischen sozialen Wandel zu verstehen? Ein neues Projekt am IRS testet die Nutzbarkeit von Drohnen für die zeitgeschichtliche Forschung. Dabei sollen Beobachtungen von Raumnutzungsmustern aus der Luft mit historischen Karten abgeglichen werden. Im Zentrum des Interesses steht sozialer Wandel, der sich in der Raumnutzung ausdrückt.
Ab April 2024 erproben Kerstin Brückweh und Rita Gudermann vom Forschungsschwerpunkt „Zeitgeschichte und Archiv“ die Nutzung von Drohnen und Deep Mapping in der Zeitgeschichte. Ihr Projekt „Geodaten als Sozialdaten für die historische Längsschnittanalyse?“ untersucht anhand sich verändernder Kulturlandschaften im Berliner Umland Prozesse des sozialräumlichen Wandels. Dazu werden historische Karten und Pläne aus den Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS und anderen regionalen Archiven genutzt, um Referenzpunkte in der Vergangenheit zu schaffen. Durch Drohnen-Überflüge erfasst das Projektteam den aktuellen Zustand der Räume. Im Zentrum des Interesses stehen Fragen von Raumnutzung, Eigentumsrechten sowie Zugangs- und Nutzungsbeschränkungen. Es geht also um soziale Verhältnisse, die sich im Raum manifestieren und deren Veränderungen im Raum sichtbar sind. Ziel ist es herauszufinden, wie gut sich historischer sozialer Wandel durch räumliche Daten erfassen lässt. Um Vertrauen herzustellen, wird das Projektteam einen intensiven Bürgerdialog pflegen.
Das Vorhaben wird aus dem Incubator Funds der Nationalen Forschungsdaten-Initiative „NFDI4Memory“ gefördert. NFDI4Memory ist das Konsortium für historisch arbeitende Geisteswissenschaften innerhalb der Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur. Die Initiative wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.