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Neues Projekt „Stark durch Offene Innovationsregionen“ entwickelt Innovationspolitiken für strukturschwache Räume
Die Förderung von Innovationen ist für strukturschwache Regionen eine Herausforderung – nicht unbedingt, weil ihnen entsprechende Potenziale fehlen, sondern weil die gedanklichen Grundlagen für regionale Innovationspolitik immer noch stark auf Faktoren wie „kritische Masse“ und „creative buzz“ abstellen. Sie orientieren sich eher an wirtschaftsstarken, metropolitanen Regionen und können so die Chancen wirtschaftsschwächerer Räume schlecht erfassen. Ein neues Forschungsprojekt am IRS geht dieses Ungleichgewicht nun sowohl konzeptionell als auch empirisch an. Es entwirft einen zeitgemäßen Rahmen für regionale Innovationsdynamiken und -politiken und bringt ihn in zwei norddeutschen Regionen zur Anwendung.
Im September 2022 startete im Forschungsschwerpunkt Ökonomie und Zivilgesellschaft das Projekt „Stark durch Offene Innovationsregionen: Innovationspotenziale identifizieren – Lock-ins vermeiden – gesellschaftliche Innovationsfähigkeit ausbauen“ (SOIR). Das Forschungsprojekt nimmt strukturschwache Regionen in den Blick, denen eine kritische Masse an Akteuren, Institutionen und ein „kreativer Buzz“ fehlt, um aus endogenen Potenzialen Innovationen hervorzubringen. Es erarbeitet Grundlagen für passende Innovationspolitiken mit Blick auf strukturschwache Regionen, wobei es seinen konzeptionellen Fokus auf eine systematische Verschränkung von regionalen Bedingungen (regionale Innovationsökosysteme) und überregionalen Bezügen (translokale Innovationsökosysteme) richtet. Hierfür wird die im IRS entwickelte innovationspolitische Heuristik der Offenen Region aufgegriffen und zum Ansatz der Sozialen Offenen Innovationsregion (SOIR) weiterentwickelt: Der nicht-monetäre, gesellschaftliche Wert von Innovationen wird darin stärkere Berücksichtigung finden als es in bisherigen innovationspolitischen Konzeptionen der Fall ist. Darüber hinaus wird das Handeln der regionalen Akteure im Mittelpunkt stehen und nicht Strukturen oder „kritische Massen“. Das Projektteam unter Leitung von Ralph Richter und Suntje Schmidt wird qualitative Fallstudien in zwei strukturschwachen Regionen, dem Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern und dem Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein, erheben. In beiden Regionen wird das Team eng mit Praxispartner*innen zusammenarbeiten, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und läuft drei Jahre.