04. März 2024 | Nachricht

Europäisches Verbundprojekt untersucht Remote Work

Remote Work, also arbeiten über physische Distanzen hinweg, ist kein Nischenphänomen mehr, sondern ein breiter Trend mit vielfältigen Formen. Er ist Ausdruck tiefgreifender sozialer Transformationen. Ein neuer europäischer Forschungsverbund hat zum Ziel, diese Transformationsprozesse zu verstehen und sie für die politische Gestaltung zugänglich zu machen. Das IRS ist an dem Verbund beteiligt.

Seit Februar 2024 beteiligt sich der Forschungsschwerpunkt „Ökonomie und Zivilgesellschaft“ an dem internationalen Verbundprojekt „REmote-Working Multiple Impacts in the Age of Disruptions: Socioeconomic Transformations, Territorial RethinKING, and Policy Actions”, kurz REMAKING. Im Zentrum der Forschung steht Remote Work, also Online-Arbeit über physische Distanz hinweg, wie beispielsweise im Home Office. Das Projekt versteht Remote Work als Ausdruck mehrerer tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen oder Megatrends, wie der digitalen Transformation und der Flexibilisierung von Produktionsmodellen. Hinzu kommen disruptive Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Letzterer trieb Millionen von Menschen zur Flucht, von denen viele nun remote arbeiten.

REMAKING möchte die gesellschaftlichen Transformationen, die sich in Remote Work manifestieren, verstehen und sie politischen Entscheidungsverantwortlichen zugänglicher machen. Remote Work soll nicht mehr als isoliertes Phänomen betrachtet und „an den Symptomen herumgedoktert“ werden. Ziel ist es, Remote Work als Zugang zu grundlegenderen Veränderungsprozessen zu verstehen und politische Maßnahmen zu Remote Work als Gestaltung von Transformation zu unterstützen, auch auf lokaler Ebene. Vier verschiedene Arten von Remote Work werden betrachtet: digitales Nomadentum, Post-Pandemie, hochqualifizierte Arbeitskräfte in High-Tech-Sektoren und erzwungene Remote Work durch Fluchtbewegungen. Die vier Fallstudien umfassen insgesamt sieben Länder: Italien, Griechenland, Portugal, Deutschland, die Tschechische Republik, die Ukraine und Irland.

Die Koordination des Projektverbunds liegt bei der Universität Bologna. Insgesamt kooperieren zwölf Forschungseinrichtungen und Praxispartner aus allen beforschten Ländern in REMAKING. Das Projekt läuft von Februar 2024 bis Juli 2027 und wird von der Europäischen Kommission gefördert.

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