Die Abschlusskonferenz des institutionenübergreifenden (SFB 1265, TU Berlin) Medplan-Projektes zu „Visual Communication in Urban Design and Planning“, die vom 26. bis 27. September 2019 an der Technischen Universität Berlin und dem IRS in Erkner stattfand, hat es zum Anlass genommen, diese Themen diskursiv auf den Prüfstand zu stellen. Hierzu wurden national und international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen, die mit ausgewiesener Expertise auf dem Gebiet visueller Kommunikation in der Stadtplanung wichtige Beiträge zu einem noch jungen Forschungsfeld leisteten. Im Verlauf von drei Sessions wurden Beiträge diskutiert, die sich thematisch mit Fragen zu „Visual Communication and Planning Cultures“, „Visual Communication and the Public Sphere“ sowie zu „Visual Communication and (digital) Participation“ auseinandersetzen. Die Vorträge gewährten dabei Einblicke in historische Entwicklungen anhand von Visualisierungen von Planungsprozessen in Amsterdam, Kairo, Berlin oder dem Saarland. Ebenso wurden postkoloniale Perspektiven auf Planungsprozesse in Lagos oder Kairo entwickelt, die anschaulich aber kritisch den Umgang mit der visuellen Darstellung von staatlich überformten Utopien und Vorstellungen städtischer Zukünfte darlegten. Und letztlich zeigten die Vorträge zur digitalen Beteiligung in Berlin, aber auch in Nordengland, Schweden oder den USA, dass sich die öffentliche Sphäre nicht nur verändert, sondern dass durch digitale Formen der visuellen Kommunikationen auch die Vermittlung und der Austausch von Wissen sowie die Herstellung von Vertrauen zentrale Herausforderungen für die Gegenwart und die Zukunft sind. Mit Laura Kurgan (Columbia University New York) und Gillian Rose (Universität Oxford) konnten schließlich zwei angesehene Wissenschaftlerinnen gewonnen werden, die im Rahmen einer Public Lecture im BHR-OX bauhaus reuse und einer Morning Lecture am IRS aktuelle Aspekte urbaner Visualisierungen im Fahrwasser von Big Data, Smart City und Algorithmisierung kritisch diskutierten.