„Eine neue, den Bedürfnissen entsprechende ‚künstliche Natur‘“: Landschafts- und Erholungsplanung in der DDR

Gemeinhin – und zu Recht – gilt die DDR als ökologischer failed state. Zugleich entstanden jedoch insbesondere zwischen den 1950er und 1970er Jahren eine Reihe progressiver Ansätze im Naturschutz sowie in der Landschaftsplanung. Dabei nahm vor allem die Erholung der Bevölkerung und damit nicht zuletzt die Reproduktion ihrer Arbeitskraft eine zentrale Funktion in der Umweltgestaltung ein. Entstehen sollte, wie es ein Landschaftsplaner in den 1970er Jahren ausdrückte, eine „neue, den Bedürfnissen des Menschen entsprechende ‚künstliche Natur‘ – eine vom Menschen für den Menschen geplante und gestaltete Landschaft“. Umstritten war jedoch nicht nur, worin genau diese Bedürfnisse bestanden und wie eine ihnen entsprechende Landschaft zu gestalten war, sondern bisweilen auch, welchen Stellenwert die Natur in diesen Planungen hatte.

Der im Rahmen dieses IRS-Seminars veranstaltete Workshop fragt nach den längeren Kontinuitäten der DDR-Landschafts- und Erholungsplanung, ihren konkreten Projekten sowie ihrem Wandel seit den 1980er Jahren.

Programm:

Philipp Kröger: Im Schatten der Reichsautobahn. Natur und Landschaft in der Erholungsplanung der DDR der 1950er bis 1970er Jahre (Hauptvortrag)

Inputs von Harald Engler, Kai Drewes und Rita Gudermann