Interview mit Dr. Kai Pflanz

Herr Pflanz, Sie haben bis zum Sommer 2013 im IRS gearbeitet. In welcher Institution und Position sind Sie zurzeit tätig und mit welchen Themen und Aufgaben befassen Sie sich gerade?

Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren Berater bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Berlin, das insbesondere Bundes- und Landesministerien aber auch andere öffentliche Auftraggeber bei der Konzeption, Umsetzung und Evaluierung von Innovationspolitik unterstützt. Ich selber bin in erster Linie mit der Analyse von regionalen und sektoralen Innovationsprozessen, der Evaluierung von Förderprogrammen sowie der Begutachtung von Clusterinitiativen beschäftigt. Meine jetzige Tätigkeit knüpft somit  an meine vorherige Arbeit am IRS an.

Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Ihre Zeit im IRS zurückdenken? Was haben Sie aus Ihrer heutigen Sicht als wichtigste Qualifikation aus dem IRS für Ihre aktuelle Beschäftigungssituation mitgebracht?

Als erstes denke ich tatsächlich an die tägliche Fahrt im Regionalexpress 1 vom Alexanderplatz nach Erkner. Wenn ich pünktlich am Bahnhof war, kam dieser zuverlässig zu spät. Und kam ich zu spät, konnte ich mir sicher sein, dass der Zug schon weg war. Ansonsten verbinde ich mit dem IRS in meiner Erinnerung natürlich zuerst die Personen mit denen ich dort über die Jahre zusammen arbeiten durfte. Unabhängig vom Fachwissen ist eine Sache, die ich mir in meiner Zeit am IRS erarbeitet habe und von der ich heute profitiere, der Umgang mit Kritik und das Behaupten der eigenen Position. In der Wissenschaft wird zumeist konstruktiv aber teilweise auch sehr hart und konsequent in der Sache argumentiert und gestritten. Das härtet ab. So leicht bringt man mich deswegen heute nicht mehr aus der Ruhe.

Wie nehmen Sie das IRS aus der Ferne, mit Ihrem heutigen Abstand wahr?

Als einen Ort, an dem auch weiterhin spannende Ideen entstehen und umgesetzt werden. Wenn ich meine ehemaligen Kollegen treffe, entwickeln sich eigentlich immer interessante und für mich auch sehr fruchtbare Diskussionen. Aus heutiger Sicht schätze ich die Forschung am IRS auch deutlich praxisnäher ein, als es zu meiner Zeit als Wissenschaftler der Fall war.

Welche Karriere-Strategie raten Sie dem heutigen IRS-Nachwuchs? Können Sie bestimmte Vorgehensweisen empfehlen?

Ich empfehle vor allem, sich über seine Ziele in der Zeit am IRS klar zu werden und diese dann konsequent zu verfolgen. Und sich dabei während der Promotionsphase natürlich nicht verrückt machen zu lassen. Der Austausch mit den Doktoranden kann hier gute Hilfe leisten.

Was wünschen Sie dem IRS-Team für die nächsten fünf Jahre?

Viel Spaß bei der Arbeit und weiterhin spannende Forschungsergebnisse!

Herr Pflanz, haben Sie recht vielen Dank für das Gespräch und kommen Sie uns bald einmal wieder mit dem Regionalexpress in Erkner besuchen.

Das Interview führte Gerhard Mahnken.