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Land Brandenburg investiert am Forschungsstandort Erkner
Mitte August startete das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner mit ersten Maßnahmen zur umfangreichen energetischen Sanierung seines Hauptgebäudes. Zuerst werden die Fenster ausgetauscht. In das international vernetzte IRS investiert das Land Brandenburg dieses Jahr bereits 962.000 Euro. In den nächsten Jahren kommen 15 Millionen Euro von Bund und Land dazu.
Erkner. Das weithin sichtbare, denkmalgeschützte rote Backsteingebäude an der Flakenstraße in Erkner ist in die Jahre gekommen. Möglich wird die erste Sanierung durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg zur „Stärkung der Energieresilienz an außeruniversitären Forschungseinrichtungen“.
Das IRS hat sich im Rahmen dieses Programms erfolgreich um die Förderung von zwei Maßnahmen im Gesamtvolumen von 962.000 Euro beworben. Dabei geht es erstens um die Installation von Rechencluster-Rackschränken im Rechenzentrum. Diese Rackschränke in geschlossener Bauweise verfügen über eine integrierte Kühlung. Die hierfür notwendige Kälte wird mittels einer Wärmepumpe energieeffizient erzeugt. Zweitens werden in den kommenden Tagen die Fenster des IRS-Hauptgebäudes erneuert. Dabei werden über 100 renovierungsbedürftige Holzfenster durch moderne, dreifach verglaste Fenster ersetzt, die eine hohe Wärmedämmung gewährleisten.
„Durch diese klugen Investitionen in die Substanz wird sich der Energieverbrauch des Instituts im Betrieb spürbar reduzieren“ so Direktor Professor Oliver Ibert. „Langfristig erlauben uns diese Maßnahmen einen ökologisch nachhaltigen und ökonomisch sparsamen Forschungsbetrieb am Standort Erkner. Außerdem reduziert das IRS seine Abhängigkeiten von Preisschwankungen auf Energiemärkten.“
Für das IRS ist die Sanierung eine echte Herausforderung. Die Umsetzung dieser beiden parallellaufenden Modernisierungsmaßnahmen muss bis Ende des Jahres ohne Beeinträchtigung des laufenden Forschungsbetriebs und unter Berücksichtigung der schwierigen Marktlage erfolgt sein. Jessica Heckel, die am IRS sämtliche Baumaßnahmen verantwortlich steuert, sagt: „Wir müssen bei aller Freude gerade viele zuwendungs- und denkmalschutzrechtliche Auflagen beachten. Deshalb bin ich sehr froh über die kooperative Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree.“
Es seien gute Kompromisse zwischen Denkmalschutz und Energieeffizienz gefunden worden. Das modernisierte IRS-Hauptgebäude wird sich optisch wieder näher an den authentischen Originalzustand annähern. In der Form orientieren sich die modernen Fenster an den ca. 20 verbliebenen historischen Kastenfenstern. Sie bleiben im Zuge der Maßnahme erhalten und werden ebenfalls restauriert. Für die Fensterrahmen wird die um 1900 in der Region für Industriegebäude übliche Originalfarbe, ein dunkles Grün, verwendet.
Die zurzeit laufenden Maßnahmen sind nur ein erster Schritt in der baulichen Entwicklung des Institutsgebäudes. Jessica Heckel spricht mit Blick auf die durch Bund und Land zugesagte umfängliche Gebäudesanierung in Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro, deren vierjährige Bauzeit im Jahr 2025 beginnen soll, von einer „Generalprobe“. Dann geht es ans sanierungsbedürftige Dach, an die maroden Wasserleitungen, an die veraltete Heizungsanlage und an die IT-Verkabelung. Es sollen so für die Wissenschaft zukunftsfähige Arbeitsbedingungen, noch einmal ein Fortschritt in der nachhaltigen Bewirtschaftung des Gebäudes und Verbesserungen bei der Barrierefreiheit sowie für das Raumkonzept erreicht werden.