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Doch noch: IRS zeigt Ausstellung zum Thälmann-Park im Zeiss-Großplanetarium in Berlin
Noch bis zum 6. Juni 2022 ist im Zeiss-Großplanetarium in der Prenzlauer Allee in Berlin die Ausstellung „Der Ernst-Thälmann-Park. Komplexe Planungen für ein Prestigeprojekt“ zu sehen. Ursprünglich für Winter 2020/21 anvisiert, konnte sie pandemiebedingt zunächst nicht öffnen, wurde jedoch online gezeigt. Nun eröffnete die Ausstellung am ursprünglichen Standort. Der 1986 eingeweihten Ernst-Thälmann-Park im ehemals Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg steht seit 2014 unter Denkmalschutz und zieht heute wieder großes Interesse auf sich. Er gilt als ein Höhepunkt des sozialistischen Städtebaus. Ein zentrales Anliegen des Ausstellungsprojekts ist es, die bemerkenswerte Verknüpfung von Ernst-Thälmann-Denkmal, Wohnungsbauten, Parklandschaft und Gesellschaftsbauten herauszuarbeiten, die diesen Ort auszeichnet.
Bereits zum zweiten Mal ist die Ausstellung „Der Ernst-Thälmann-Park. Komplexe Planungen für ein Prestigeprojekt“ im Berliner Zeiss-Großplanetarium aufgebaut: Schon im Winter 2020/21 war sie hier präsentiert worden – pandemiebedingt war sie jedoch nicht einen einzigen Tag lang für das Publikum zugänglich gewesen. Das war für alle Beteiligten enttäuschend, die das Projekt mit viel Engagement verfolgt hatten, allen voran als Kurator IRS-Mitarbeiter Paul Perschke, der kurz zuvor an der Technischen Universität Berlin seine Masterarbeit zur vielschichtigen Entstehungsgeschichte des Park- und Architekturensembles geschrieben hatte, und Kai Drewes als Projektleiter im IRS.
Auch die Entstehung und Organisation der Ausstellung selbst war ein komplexer Vorgang mit jahrelanger Vorgeschichte, etlichen Planungsrunden und vergleichsweise vielen Beteiligten, die alle das Ihre zum Gelingen beitrugen. Die Ausstellung entstand als Gemeinschaftsprojekt des IRS (aus dessen Wissenschaftlichen Sammlungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR auch fast alle Quellen und Bildvorlagen stammen), der Stiftung Neue Kultur und des Kulturforums Berlin-Nordost. Sie wurde gefördert von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung mit Blick auf das Groß-Berlin-Jubiläum im Jahr 2020.
Das Großplanetarium als markanter, stark frequentierter Ort bot sich in besonderer Weise für die Präsentation an, da es zum Parkensemble gehört und schon für sich genommen als Prestigeobjekt der späten DDR gilt. Wie Pläne im IRS zeigen, gab es anfangs sogar Überlegungen, das schon frühzeitig angedachte Planetarium in einem der alten Gasometer an der Prenzlauer Allee unterzubringen, die dann leider – trotz öffentlichen Protests – doch noch gesprengt wurden. Mit der kommunikativen Reichweite des Tourismusvereins Berlin-Pankow und der Stiftung Planetarium Berlin als weiteren Projektpartnern konnte die Ausstellung auch berlinweit an ein breites, internationales Publikum herangetragen werden.
Trotz aller Herausforderungen unter den Vorzeichen von COVID-19 funktionierte die Erstellung, Gestaltung, Produktion und Hängung der Ausstellung hervorragend. Leider wurde den Beteiligten auf den letzten Metern immer klarer, dass das herausragende Ergebnis auf nicht absehbare Zeit der Öffentlichkeit vorenthalten bleiben würde, was die Projektgruppe sehr schnell zu dem Entschluss brachte: Wir versuchen es später möglichst noch einmal!
Zum Beginn der Erstpräsentation im Dezember 2020 wurde von Kai Drewes und Paul Perschke kurzfristig in einer aufwändigen Notmaßnahme die Website thaelmann-park.berlin aufgesetzt, um die meisten Texte und Bilder der Ausstellung zumindest schon einmal online zugänglich zu machen. Denn es zeichnete sich ab, dass Kultureinrichtungen auch in den folgenden Monaten noch nicht wieder würden öffnen können. Darüber hinaus wurde ein eigener YouTube-Film als virtueller Rundgang durch die Ausstellung im Foyer des Planetariums realisiert. Beim Abbau im Februar 2021 wurde dann von den Beteiligten einvernehmlich beschlossen, die komplette Ausstellung erst einmal im Großplanetarium einzulagern.
Nun ergab sich erfreulicherweise die Möglichkeit, die Ausstellung mit Unterstützung der Stiftung Planetarium Berlin in diesem Jahr noch einmal und diesmal sogar mehr als vier Monate lang zu präsentieren. Paul Perschke und Kai Drewes haben dafür im Januar 2022 nochmals die sieben großen, beidseitig bedruckten Banner aufgehängt, die durch originale Entwurfszeichnungen aus verschiedenen Nachlässen der Wissenschaftlichen Sammlungen des IRS und um weiteres Material in Rahmen ergänzt wurden.