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DFG verlängert Sonderforschungsbereich „Re-Figuration von Räumen“
Der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stimmte im November 2021 für die Verlängerung des Sonderforschungsbereiches (SFB) „Re-Figuration von Räumen“. Daran beteiligt ist auch das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS). Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund und sollen damit der Schwerpunkt- und Strukturbildung an den antragstellenden Hochschulen dienen, in diesem Fall an der Technischen Universität Berlin.
Der Sonderforschungsbereich „Re-Figuration von Räumen“ ist der erste soziologie-geleitete Sonderforschungsbereich der DFG. Die Wissenschaftler*innen haben sich darin zum Ziel gesetzt, die umfassenden räumlichen Neuordnungen globalen Maßstabs zu erforschen, die von einer Zunahme der globalen Zirkulation von Menschen und Gütern, der Entwicklung und Verbreitung digitaler Kommunikationstechnologien sowie dem damit verbundenen Anwachsen weltweiter Verflechtungen verursacht werden. Prof. Dr. Gabriela Christmann und Dr. Ariane Sept vom IRS leiten in diesem Rahmen das Teilprojekt „Peripherisierte ländliche Räume: Digitalisierung und Raumkonstruktionen“.
Ähnlich wie in der ersten Förderphase, wo es im Projekt am IRS um Digitalisierungen in der städtebaulichen Planung ging, werden auch in der zweiten Förderphase Digitalisierungsprozesse, digitalisiertes Handeln und veränderte Raumkonstruktionen im Zentrum der Analyse stehen. Allerdings wird der Fokus von städtischen auf – peripherisierte – ländliche Räume verschoben, in denen spannungsreichere Veränderungen aufgrund von digitalisiertem Handeln vermutet werden. Am Beispiel von China (Asien) und Chile (Südamerika) wird gefragt: Welche Digitalisierungsstrategien wurden dort verfolgt, und welche Digitalisierungsprozesse haben sich vollzogen? Welche Veränderungen lassen sich vor dem Hintergrund der verfügbaren digitalen Technologien und Anwendungen im Handeln der Akteur*innen beobachten? Und inwiefern verändern sich dadurch Raumkonstruktionen von ländlichen Räumen im jeweiligen kulturellen Kontext?
Der SFB ist an der Technischen Universität Berlin angesiedelt und wird dort von Prof. Dr. Martina Löw (Institut für Soziologie, Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie) und Prof. Dr. Hubert Knoblauch (Institut für Soziologie, Fachgebiet Allgemeine Soziologie) als Sprecher geleitet. Beteiligt am verlängerten SFB sind zudem die Institute für Architektur und Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin, das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin, die Institute für Europäische Ethnologie und Geographie an der HU Berlin, das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin und das Institut für Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.