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Zuwanderungsstrategien | Teil 2
Fallstudienreports zu Göttingen, Ravensburg und Wismar, IRS Dialog 4 | 2020
Dieser Forschungsbericht stellt wesentliche Ergebnisse der Fallstudien Göttingen, Ravensburg und Wismar dar, die im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes „Zuwanderungsstrategien – Planungspolitiken der Regenerierung von Städten“ (2018-2021) der Forschungsabteilung „Regenerierung von Städten“ durchgeführt wurden. Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag dazu leisten, zu klären welche Spielräume Städte zur Steuerung von Zuwanderung haben, welche Akteure in diese Prozesse involviert sind und inwieweit sich pro-aktive oder ablehnende Haltungen gegenüber Zuwanderung in der Stadtpolitik durchsetzen. Einerseits möchte das Projektteam herausfinden, unter welchen Bedingungen sich in den Städten „Wachstumskoalitionen“ zwischen Akteuren in der Stadt herausbilden, die für Zuwanderung offen sind. Andererseits fragt es, wie „Abwehrkoalitionen“ entstehen, die diese ablehnen, obwohl ein erhöhter Bedarf besteht, beispielsweise durch demografischen Wandel, baulichen Leerstand und Fachkräftemangel.
Hierzu werden die Forschungsfragen empirisch am Beispiel von den unten aufgeführten sechs Groß- und Mittelstädten in West- und Ostdeutschland untersucht, denen die unten aufgeführten Antriebsfaktoren für kommunale Zuwanderungsstrategien zugrunde liegen. Die Ergebnisse aus den Fallstudien Jena, Brandenburg/Havel und Bamberg sind im IRS Dialog 3 | 2020 veröffentlicht.
- Göttingen und Jena, in denen der internationale Wettbewerb um Hochqualifizierte von Akteuren wie Universitäten und Technologieunternehmen propagiert wird;
- Bamberg und Brandenburg an der Havel, die stadtentwicklungspolitisch insbesondere auf Zuwanderung aus dem Umland setzen, um den lokalen Wohnungsmarkt zu stärken;
- Ravensburg und Wismar, in denen die Zuwanderung von Fachkräften aus dem In- und Ausland auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt ist.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, verknüpft das Projekt Planungstheorien mit Ansätzen der lokalen Politik- und Urban Governance-Forschung. Im Hinblick auf die Steuerung der Migration geht es vom Theorem des „liberalen Paradoxon“ aus, wonach Interessensgegensätze zwischen Wirtschaft und Politik bestehen.