Repository for Policy Documents (REPOD)
Forschungsschwerpunkt: Ökonomie und Zivilgesellschaft Wissenschaftsunterstützung und Kommunikation
Projektleitung im IRS: Prof. Dr. Oliver Ibert
Projektteam: Alica Repenning Dr. Felix Claus Müller
Verbundpartner: ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (Koordination) Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft Leibniz-Institut für Medienforschung, Hans-Bredow-Institut RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 02/2023 - 03/2024
Die wissenschaftliche Politik- und Gesellschaftsberatung hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist zudem immer ausdifferenzierter geworden. Zuletzt haben die Corona-Pandemie und der Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt, dass in einer krisengeschüttelten Zeit neue Ansprüche an die Kommunikationsflüsse zwischen Politik und Forschung gestellt werden müssen. Passgenaue, disziplinübergreifende und aktuelle Beratung ist in solch einer Situation besonders gefragt. Die Relevanz der bestehenden Institutionen der wissenschaftlichen Politik- und Gesellschaftsberatung sind im Zuge dessen in den Fokus gerückt. Aber auch ihre Grenzen wurden aufgezeigt.
Policy Papers, Gutachten und Studien sind zentrale Instrumente der wissenschaftsbasierten Politik- und Gesellschaftsberatung. Wer diese Texte lesen möchte, muss sich jedoch durch die Websites der unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten, die vorher namentlich bekannt sein müssen. Sie sind derzeit nicht gezielt recherchierbar.
Dieses Problem wird durch das Verbundprojekt „Repository for Policy Documents“ (REPOD) angegangen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) errichtet es bis Anfang des Jahres 2024 eine digitale Infrastruktureinrichtung, die vielfältigste wissenschaftliche Beratungsdokumente disziplinenübergreifend erfasst und diese sowohl für Entscheidungsträger*innen als auch für die interessierte Öffentlichkeit gezielt recherchierbar macht.
Um diesen Wissenstransfer aus der Forschung in Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu optimieren, wurden Entstehungsprozesse, Qualitätskriterien und Nutzungsbedingungen von Beratungsdokumenten wissenschaftlich untersucht. Das IRS nimmt dabei in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans Bredow Institut für den gesamten Prozess vom Agendasetting über den fachlichen Austausch, die Entstehung, Nutzung bis zur Aktualisierung von Politikberatungsdokumenten in den Blick.
Das Team am IRS thematisiert dabei vor allem die Seite der Nutzung, also diejenige von politischen Entscheidungsträger*innen und administrativen Expert*innen. Aus Sicht der Politik ist der Wissensbedarf daher fast immer dringlich, manchmal kommt zudem ein erhöhtes Maß an Unsicherheit dazu, das teilweise sogar bedrohlich sein kann. Im politischen Prozess werden wissenschaftliche Erkenntnisse benötigt zur Stützung oder Findung der eigenen politischen Positionierung typischerweise in Reaktion auf aktuell geführte öffentliche Debatten. Dabei kann der politische Wert von wissenschaftlicher Erkenntnis darin liegen, eine bereits gefundene Postion zu festigen, oder aber, wenn Debatten neue Phänomene betreffen, wie Künstliche Intelligenz, eine politische Position überhaupt erst zu finden. Aus diesen Erkenntnissen erwachsen wichtige Anforderungen an das Repositorium. Das Repositorium erlaubt es schnell einen breiten Überblick verfügbarer und qualitätsgeprüfter Dokumenten zu einem Thema zu bekommen, ebenso wie die Positionierung bestimmter Wissenschaftlicher Persönlichkeiten oder Institutionen zu erfassen. Das Repositrium enthält zudem wichtige Kontextinformationen, die ein schnelle Einordnung des Wissens erlauben.
Die Leitung des REPOD-Forschungskonsortiums hat das ZBW – (Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft). Dazu gehören zudem das IRS, das Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), das Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI), das RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie, als assoziierter Partner, die Leibniz-Gemeinschaft.