Großwohnsiedlungen nach der Transformation (EAT)
Forschungsschwerpunkt: Politik und Planung
Forschungsthemen: Räumliche Pfadentwicklung und institutioneller Wandel Formen und Implikationen raumbezogener Governance
Projektleitung im IRS: PD Dr. Matthias Bernt
Projektteam: Dr. Madlen Pilz
Verbundpartner: Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (Koordination) Europäische Universität Sankt Petersburg Universität Tartu (Tartu Ülikool)
Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: 07/2018 - 11/2021
Das Forschungsvorhaben „Estates after Transition – Großwohnsiedlungen nach der Transformation“ zielt auf die Untersuchung aktueller Stadtentwicklungsprozesse in postsozialistischen Großwohnsiedlungen. Es basiert auf vergleichenden Fallstudien von sechs Wohngebieten in Ostdeutschland, Estland und Russland; die Untersuchungen in Halle-Neustadt und Berlin-Marzahn werden vom IRS durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei Akteure, ihre Interessen und Ressourcen sowie die Entwicklungsdynamiken, die sich aus ihrem Zusammenwirken ergeben. Wissenschaftliches Hauptanliegen ist dabei, die fragmentierte und einzelfallorientierte aktuelle Forschung zu Großwohnsiedlungen in mittel- und osteuropäischen Ländern zu überwinden. Diesem Ziel wird mit einem komparativen Forschungsansatz begegnet. Die Herausforderungen für die Entwicklung von Großwohnsiedlungen in Russland, Estland und Ostdeutschland werden dabei auf der Grundlage eines analytischen Governance-Konzepts untersucht, das die Bedingungen einzelner Siedlungen in einen breiteren sozioökonomischen Kontext einbindet.
Das Vorhaben soll eine Reihe übertragbarer Empfehlungen hervorbringen, mit denen die langfristigen Herausforderungen, mit denen große Teile der russischen und mittel- und osteuropäischen Städte konfrontiert sind, besser zu bewältigen sind und die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Städte verbessert werden kann.
Zusammengefasst hat das Projekt folgende vier Ziele:
1. Analyse der unterschiedlichen Herausforderungen für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung postsozialistischer Großwohnsiedlungen,
2. Analyse lokaler und regionaler Governance-Konstellationen mit Bezug auf diese Herausforderungen,
3. Weiterentwicklung stadtsoziologischer und humangeographischer Konzepte unter Inanspruchnahme der erhobenen empirischen Daten und Analysen,
4. Interkulturelles Lernen und Entwicklung von Politikempfehlungen.
Das Vorhaben trägt zum weiteren Ausbau des Forschungsraums Europa bei, indem es eine projektbasierte Kooperation deutscher, estnischer und russischer Forscher zu einem zentralen Thema der Stadtentwicklung ermöglicht. Hierdurch wird ein „capacity building“ für die langfristige Zusammenarbeit betrieben.
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