27. April | 2022

Zurück zur Geschichte oder Stadterneuerung?

Bürgerschaftliches Engagement für die historische Stadt seit den 1980er Jahren

In den letzten Jahren wurde viel darüber diskutiert, ob Rekonstruktionen von historischen Gebäuden und Altstädten zeitgemäß sind, welche Bauten und Zeitschichten als authentisch und bewahrenswert anzusehen und wie öffentliche Stadträume idealerweise zu gestalten sind. Die Debatten über den Erhalt und die Rückgewinnung von Stadtzentren sind nicht neu, sondern wurzeln in Bemühungen für den Denkmalschutz seit Mitte der 1970er Jahre sowie in Bürgerinitiativen für eine „behutsame Stadterneuerung“ der 1980er Jahre in Ost und West.

Wir möchten die Debatte über die Bewahrung, Instandsetzung und Rekonstruktion historischer Stadtstrukturen und Ensembles aufgreifen und mit Vertreter/-innen von Bürgerinitiativen sowie stadtpolitischen Akteuren diskutieren, welche Motive der Rettung und dem Erhalt der Altbausubstanz in den 1980ern zugrunde lagen und wie sich diese Initiativen unter den Bedingungen der 1990er und 2000er Jahre veränderten. Welche Geschichtsvorstellungen verbinden sich mit dem Engagement für den historischen Stadtraum und welche Rolle kommt dabei dem Denkmalschutz zu? Inwieweit war und ist das Engagement für die „alte Stadt“ politisch? Und welche Zugehörigkeiten werden mit historischen und historisierenden Bauten im öffentlichen Raum etabliert, angefochten oder verhandelt?

Workshop

15.00 Uhr

  • Achim Saupe (ZZF)
    Das Engagement für die Altstadt als Projekt der Mitte der Gesellschaft?
    Politische Dimensionen von Bewahrungs- und Rekonstruktionsdebatten seit 1989
  • Anja Tack/Anna-Maria Weber (ZZF)
    Die Potsdamer Bürgerinitiative ARGUS und das Bildgedächtnis der Stadt
  • Kristin Meißner (ZZF)
    Der lokalpolitische Konflikt um die Stadtentwicklung der Berliner Mitte in den 1990er Jahren

16.30 Uhr Kaffeepause

17.00 Uhr

  • Harald Engler (IRS): Der Kampf für die Erhaltung der historischen Stadt – Reformakteure in der DDR und in der Transformationszeit
  • Julia Wigger (IRS): Eine Bewegung für die Stadterhaltung? Überregionaler Aufbruch in der ausgehenden DDR und den frühen 1990er Jahren
  • Anja Schröter (RHG): Altstadtverfall und lokales politisches Engagement in Städten wie Schwerin und Dessau

Podiumsdiskussion

19.30 Uhr

Einführung: Achim Saupe (ZZF)/Kristin Meißner (ZZF)
Moderation: Hanno Hochmuth (ZZF)

Podiumsteilnehmer*innen:

  • Dorothee Dubrau | Architektin und Politikerin, Berlin und Leipzig
  • Harald Bodenschatz | Professor für Stadt-, Planungs- und Architektursoziologie, Berlin
  • Ulf Heitmann | IBIS-Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied Bremer Höhe e.G., Berlin
  • Saskia Hüneke | Politikerin und Vorstandsmitglied von ARGUS Potsdam e.V., Potsdam

Angaben zur Veranstaltung

27. April 2022
15:00 bis 18:30 Uhr – Workshop

Nicolaihaus – ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Brüderstraße 13
10178 Berlin
Roter Salon, 1.OG

19.30 Uhr – Podiumsdiskussion
Nicolaihaus – ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Veranstaltungsraum im EG

zum Programm

Veranstalter

  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
  • HERA-Projekt en/counter/points
  • Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner, Leibniz-Forschungsverbund
  • Wert der Vergangenheit
  • Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.