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Exkursion der BTU Cottbus- Senftenberg nach Erkner
Angehende Stadtplaner*innen informierten sich über das IRS und integrierte Stadtentwicklung in Erkner und Umgebung
Am 20. April 2022 besuchten etwa 50 Studierende der Stadtplanung von der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg das IRS, um über integrierte Stadtentwicklung in der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner zu diskutieren. Das Interesse hatte einen ganz konkreten Hintergrund: Der Besuch war Teil einer intensiven Ortsanalyse im Rahmen des Studienprojektes „PB4 Quartier Umbau“ am Fachgebiet Stadtplanung. Die Studierenden lernten bei ihrem Besuch die Arbeit des IRS besser kennen und setzten sich mit den aktuellen stadtplanerischen Herausforderungen Erkners auseinander, besonders vor dem Hintergrund der Ansiedlung der Tesla-Gigafactory in Grünheide.
In Kooperation mit mehreren Fachgebieten der BTU lernen die Studierenden im Rahmen ihres Studienprojekts verschiedene analytische, methodische und planerische Ansätze kennen, die sie in einem eigenen Entwurfsprojekt erproben. Als Fallstudie wurde die Kleinstadt Erkner ausgewählt, wobei auch die Gemeinden Grünheide und Woltersdorf mitbetrachtet werden. Ziel des Projektes ist, im Laufe des Semesters, richtungsweisende Entwicklungskonzepte zu erarbeiten und in möglichst konkrete Handlungsansätze sowie Strategien für ein integriertes Stadtentwicklungskonzept zu übertragen.
Bei wenig einladendem Wetter begrüßten am 20. April Ariane Sept, Wissenschaftlerin im Forschungsschwerpunkt „Ökonomie und Zivilgesellschaft“ und Gerhard Mahnken, am IRS zuständig für Wissenstransfer und Public Affairs, die Studierenden im IRS. Sie erschienen in Begleitung von Nina Gribat, Professorin für Stadtplanung an der BTU, Silke Weidner, Leiterin des Instituts für Stadtplanung der BTU, sowie Agnés Klöden-Billemont und Christoph Muth, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen des Instituts. Da aufgrund der hohen Zahl von Teilnehmenden ein Treffen im Außenbereich von vorherein als wahrscheinlichste coronakonforme Option infrage kam, erklärte Ariane Sept am Ufer des Flakenfließes wie das IRS in der Leibniz-Gemeinschaft eingebunden ist und wie sich das Institut mit seinem Forschungsprogramm unter dem Dachthema „Disruption – Kritische Momente sozial-räumlichen Wandels“ inhaltlich und organisatorisch neu aufgestellt hat. Die Studierenden konnten somit Einblicke darüber gewinnen, wie das IRS als eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung ausgerichtet ist und wie das Zusammenspiel von Grundlagenforschung und Anwendungsbezügen sowie die Organisation und Umsetzung des Wissenstransfers funktionieren.
Zum Thema Wissenstransfer und der Verknüpfung des IRS mit der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner erläuterte Gerhard Mahnken die teilweise Begleitung des Instituts bei der Entwicklung des 2015 von der Erkneraner Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) und wie sich das IRS in Erkner mit seiner Expertise etwa in Richtung des Stadtmarketings und im Kontext lokaler Netzwerk-Konstellationen eingebracht hatte. Er zeigte, wie die IRS-Expertise direkten Eingang in das INSEK fand und erklärte, wie es sich federführend an der Konzeption und stadtpolitischen Verabschiedung eines Eckpunkte-Papiers zur Dachmarke Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner beteiligt hatte, das bis heute als Planungsgrundlage fungiert.
Ein Effekt dieser Exkursion lag nach Einschätzung von Nina Gribat für die Studierenden vor allem darin, erkennen zu können, welche aktuellen planerischen Herausforderungen mit der Tesla-Ansiedlung in Grünheide im Raum Erkner und darüber hinaus von Bedeutung sind. Im Vordergrund dieser spannenden Outdoor-Diskussion mit den Studierenden standen demzufolge Frage- und Arbeitsansätze zur Wohnraumversorgung, zur Beteiligungspolitik, zur Verkehrsplanung und – last but not least – zur Wasserversorgung.