Hauptinhalt
Projekt „Energiewende im sozialen Raum“ gestartet
Mit einer virtuellen Kick-Off-Veranstaltung begann am 7. Oktober 2020 die Zusammenarbeit im Projekt „Energiewende im sozialen Raum“, kurz „ESRa“. Das Projekt untersucht, welche Faktoren Regionen, die der Energiewende vorwiegend positiv gegenüberstehen, von solchen, in denen eine ablehnende Haltung vorherrscht, unterscheiden. Damit soll es einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Vorhaben startete offiziell zum 1. August 2020. Zwei Monate später waren die Teams konsolidiert und ESRa sollte mit einem Kick-Off-Treffen in Berlin in die Arbeitsphase starten. Wenige Tage zuvor machte die Pandemie dem ersten physischen Treffen der Beteiligten einen Strich durch die Rechnung und das Treffen wurde, wie viele andere in den letzten Monaten in den virtuellen Raum verlagert.
Der Motivation des Konsortiums, neben dem IRS bestehend aus dem GCF – Global Climate Forum e.V. (Koordination), dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, Germanwatch e.V., dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität sowie dem Verein Recht, Ökonomie und Politik e.V. tat dies hingegen keinen Abbruch. Die geplante Vorstellung des „Decision Theaters“, eines innovativen Tools zur partizipativen Gestaltung von Modellierungen (z.B. zur Mobilität) – ein Kernstück von ESRa – wurde ebenfalls kurzerhand virtuell umgesetzt. Damit nahm das Team gleich den nötigen Probelauf dieser neuen Umsetzungsvariante vorweg.
Das Vorhaben gründet auf der Beobachtung, dass Regionen derzeit auseinanderdriften: Gegenden, die aus der Globalisierung Vorteile zu gewinnen vermögen, stehen solchen gegenüber, denen entsprechende Ressourcen und Fähigkeiten fehlen. Der Erfolg der Energiewende hängt, so die These, zu einem beträchtlichen Ausmaß davon ab, ob sie nachteilig positionierten Regionen hilft, solche Ressourcen und Fähigkeiten zu entwickeln und zu mobilisieren. Um zentrale Faktoren dieser sozialräumlichen Dynamik zu analysieren, wird das Projekt zwei vergleichende Fallstudien durchführen; eine in der Großstadt Berlin und eine im Landkreis Spree-Neiße in der Lausitz. Inhaltliche Schwerpunkte liegen, neben der Erzeugung von erneuerbaren Energien, in der Umsetzung der Verkehrswende, in neuen Geschäftsmodellen und Arbeitsplatzentwicklungen. Methodischer Kern des Projektes ist das Decision Theater, ein neues Forschungsinstrument, in dem verschiedene Stakeholder selbst Zukunftsszenarien gestalten und entwickeln können.
Das IRS ist verantwortlich für das Teilprojekt „Sozialforschung“. Es untersucht Haltungen zur Energiewende sowie räumliche Disparitäten. Es entwickelt weiterhin Szenarien und Handlungsoptionen für die Umsetzung der Energiewende in unterschiedlichen regionalen Kontexten. Das IRS-Projektteam besteht aus Eva Eichenauer und Peter Ulrich von der ehemaligen Forschungsabteilung „Institutionenwandel und regionale Gemeinschaftsgüter“, die Teilprojektleitung liegt bei IRS-Direktor Oliver Ibert.