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Auslandsbau
No 101 | April 2024
Diese Ausgabe des Magazins IRS aktuell widmet sich der Globalisierung des Bauens. Im Lauf des 20. Jahrhunderts bemühten sich Baufirmen aus Deutschland - zur Zeit des Kalten Krieges aus beiden deutschen Staaten - darum, außerhalb Europas Bauprojekte zu realisieren. Der „Globale Süden“, besonders Afrika und Lateinamerika, stand dabei im Zentrum des Interesses. Die Firmen profilierten sich als technologische Pioniere, besonders in der Verwendung von (Stahl-)Beton. Sie agierten im Zusammenspiel und manchmal im Konflikt mit Regierungen, Banken, Zulieferern wie auch lokalen Baufirmen und Fachleuten. Gebaut wurden Hafenanlagen, Kraftwerke, repräsentative Bürogebäude, Wohnhäuser, U-Bahn-Linien, Hotels, Zementwerke und vieles mehr. Diese Austauschbeziehungen führten zur Verbreitung von Bautechnologien und Architekturstilen. Diese Ausgabe beleuchtet die Arbeit der Forschungsgruppe „Geschichte der gebauten Umwelt“, die den „Auslandsbau“ - einschließlich seiner Schattenseiten als mitunter postkolonial motivierte Unternehmung - kritisch und methodisch vielfältig untersucht hat. Darüber hinaus berichtet sie über Forschungen zur Digitalisierung und Globalisierung der Stadtplanung, die ihrerseits zu neuen Ungleichheiten führt, sowie zu mobilen Architekturen, die in der Sowjetunion die Öl- und Gasextraktion unterstützten. Zugleich beleuchtet diese Ausgabe die grundlegende Frage, wie Forschung in und mit dem „Globale Süden“ organisiert werden kann - auf Augenhöhe.