Drittmittelprojekt

Städtebau und Bestandspolitik 1933-1945

Forschungsschwerpunkt: Zeitgeschichte und Archiv

Projektleitung im IRS: Prof. Dr. Christoph Bernhardt

Förderorganisation: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Laufzeit: 01/2019 - 10/2021

Dieses Teilprojekt wird im Rahmen des Projekts "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau. Bauen und Planen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen" des BBSR gefördert (Projekt 4). Es verfolgt unter der Leitung von Christoph Bernhardt (zusammen mit Harald Bodenschatz) das Ziel, mehrere bislang nur punktuell verbundene Forschungsstränge der historischen Forschung zur NS-Zeit zu verbinden. Dazu zählen die Architektur- und Städtebaugeschichte, hier besonders Forschungen zu Repräsentationsbauten und Großplanungen, die allgemeine Institutionengeschichte des NS-Regimes und die kommunalgeschichtliche Forschung, welche in jüngerer Zeit die häufig treibende Rolle lokaler Verwaltungen und Bevölkerungsgruppen bei Unrechtstaten und Verbrechen thematisiert. Entsprechend strebt das Teilprojekt eine Verknüpfung von architektur- und planungsgeschichtlichen mit politik- und kulturgeschichtlichen Perspektiven auf das Planen und Bauen in der NS-Zeit an.

Entwicklungen, die vorrangig architekturhistorisch und mit Blick auf die Biographien der zentralen Akteure erforscht wurden, wie etwa Repräsentationsbauten, sollen unter dem Blickwinkel des institutionellen Zusammenspiels und der Organisationsgeschichte der wichtigsten Akteure (Kommunen, Gauverwaltungen, Hochschulen) betrachtet werden. Die Entwicklung der Altstadterneuerung und der wenigen in der NS-Zeit neu gebauten Städte soll systematischer als bisher erfasst und in internationale Zusammenhänge (insbesondere Entwicklungen in Italien und der UdSSR) eingebettet werden. Schließlich sollen Vergehen und Verbrechen in den untersuchten Zusammenhängen und Organisationen sowie von konkreten Personen dokumentiert werden. Pläne und Bildmaterial sollen systematisch recherchiert und ausgewertet werden mit dem Ziel einer reflektierten text-bildlichen Darstellung. Die Forschungsergebnisse dieses Teilprojekts sollen in einer Monographie veröffentlicht werden.

Aktuelles
11. Mai | 2023

Nach mehr als fünf Jahren intensiver Forschung ist im April 2023 das Großprojekt „Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ abgeschlossen und in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanzierte Vorhabens untersuchte die Verstrickungen des Planungs- und Bausystems in die Verbrechen des Nationalsozialismus sowie die Auswirkungen und Wirkungsgeschichte des NS-Planungssystems auf die beiden deutschen Staaten der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Das IRS war mit zwei Teilprojekten beteiligt. mehr Info