Third-party funded project

Contestation over Property Regimes: (Un)doing Private Urban Land Ownership in India and Germany

Research department: Politics and Planning

Project Leader within IRS: Dr. Lisa Vollmer Michael Schwind

Consortium: University of Erfurt (Coordination) Leibniz Institute for Research on Society and Space

Funding Organization: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Duration: 01/2025 - 12/2028

Das Teilprojekt „Contestation over Property Regimes and Housing: (Un)doing Commodified Urban Land Ownership in India and Germany” im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs “Strukturwandel des Eigentums” widmet sich den rechtlichen und alltäglichen Formen der Herausforderung privater Eigentumslogiken in Indien und Deutschland. Michael Schwind und Dr. Lisa Vollmer bearbeiten am IRS die deutsche Fallstudie und untersuchen die zunehmende Mobilisierung des Rechts durch zivilgesellschaftliche Gruppen in der Auseinandersetzung mit dem vorherrschenden privaten und kommodifizierten Bodeneigentumsregime.
In beiden Fallstudien werden drei Bereiche analysiert, in denen das Eigentumsregime herausgefordert wird. Für Deutschland werden die Auseinandersetzungen (1) um die Vergesellschaftung von Grund und Boden, (2) um die Flächen- und Bodenpolitik und (3) um die Besteuerung von Grund und Boden und die Abschöpfung des gesellschaftlich produzierten Mehrwerts analysiert. Die indische Fallstudie, die an der Universität Erfurt von Varun Patil und Prof. Dr. Martin Fuchs bearbeitet wird, konzentriert sich auf die Auseinandersetzungen (1) um die Sanierung von Slums, (2) um die Landnutzungsplanung für den Wohnungsbau der Mittelschicht (3) und um Landmanagement und Immobilienentwicklung in peri-urbanen Räumen. Methodisch wird eine Kombination aus Feldforschung, qualitativen Interviews, öffentlich zugänglichen Dokumenten und kritischer Diskursanalyse eingesetzt. Wir gehen davon aus, dass die Radikalisierung und Infragestellung von privatem und kommerzialisiertem Grundeigentum einerseits und die Formulierung alternativer Eigentumsformen andererseits keine voneinander unabhängigen, sondern gleichzeitige und dialektisch miteinander verbundene Phänomene darstellen. So wirken die gegenwärtigen Alternativen zum hegemonialen Grundeigentum nicht notwendigerweise dessen Reproduktion entgegen, sondern sind teilweise deren Voraussetzung.