06. April | 2023

Salon für ein Gesundheitshaus

Paper präsentiert neues Format für dialogischen Wissenstransfer

Neben Lehre und Forschung haben Hochschulen eine dritte Mission: den Wissenstransfer. In einem neuen Paper in der Fachzeitschrift „Local Economy“ berichten Julia Stadermann und Suntje Schmidt über Innovation Salons – ein neues Transferformat, das die Entstehung neuartiger Problemlösungen für gesellschaftliche Herausforderungen unterstützt. In solchen Salons können Hochschulen zusammen mit der Zivilgesellschaft an problemgetriebenen Innovationen mitarbeiten; zum Beispiel an der Weiterentwicklung eines Gesundheitshauses.

Das Projekt „Open Region: Regionale Problemlagen als Ausgangspunkte von Innovationen“ untersucht problemzentrierte Innovationsprozesse und entwickelt in diesem Zusammenhang mit dem Veranstaltungsformat „Innovation Salon“ neue Formate des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft in Südbrandenburg. Die Innovation Salons sollen Gelegenheiten anbieten, für regionale Herausforderungen innovative Lösungen gemeinschaftlich (weiter) zu entwickeln, indem Expertise aus der Zivilgesellschaft und wissenschaftliche Expertise zusammengebracht werden. Innovation Salons bestehen im Kern aus je zwei Veranstaltungen, in denen die Teilnehmenden gemeinsam ein Problem strukturieren um einen neuen Blick darauf zu entwickeln, und dann in einer zweiten Phase, neue Lösungskonzepte („Prototypen“, auch wenn es sich nicht um technische Geräte handelt) zu entwickeln.

Im Rahmen des Projekts fanden mehrere Innovation Salons statt. Der erste dieser Reihe beschäftigte sich im Jahr 2021 mit dem Konzept für ein Gesundheitshaus in Baruth, einer Kleinstadt im südlichen Brandenburg. Die medizinische Versorgung dort wurde als prekär wahrgenommen. Eine Initiative hatte sich etabliert, um ein Gesundheitshaus in einem ungenutzten historischen Gebäude zu einzurichten, das vielfältige Gesundheits- und Versorgungsangebote bereithält. Im Innovation Salon wurde das ursprüngliche Konzept maßgeblich erweitert um Dimensionen der Digitalisierung und der Mobilität. Vertreter*innen von regionalen Hochschulen brachten wertvolle Expertise in ein Projekt ein, das weit außerhalb des Rahmens von klassischem Technologietransfer liegt.

In ihrem Paper “Innovation Salons – Events for Dialogical Knowledge Transfer between Civil Society and Higher Education Institutions” stellen Suntje Schmidt und Julia Stadermann das Beispiel des Gesundheitshauses Baruth dar und zeigen anhand dessen die Besonderheiten und Potenziale von Innovation Salons.

Das Projekt „Open Region“ ist Teil des „Innohub13“-Verbunds der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Es wird gefördert aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Schmidt, Suntje; Stadermann, Julia (2023): Innovation Salons – Events for Dialogical Knowledge Transfer between Civil Society and Higher Education Institutions. Local Economy, Online First.
https://doi.org/10.1177/026909422311659