29. September | 2021

Best Paper Prize für IRS-Forscher Peter Eckersley

Ein Fachartikel von IRS-Forscher Peter Eckersley, geschrieben in Ko-Autorenschaft mit Charlotte Burns (Department of Politics, University of Sheffield) und Paul Tobin (School of Social Sciences, University of Manchester), wurde vom Journal of Public Policy mit dem “Best Paper Prize” für das Jahr 2020 ausgezeichnet. Der Aufsatz „EU Environmental Policy in Times of Crisis“ quantifiziert den Grad der Ambitioniertheit der EU-Umweltgesetzgebung und zeichnet den Rückgang ihres Ambitionsniveaus in Folge der globalen Finanzkrise von 2009 nach.

In dem Paper entwickeln und nutzen die Autor*innen ein Kodierungssystem, um zu bewerten, wie ambitioniert alle EU-Umweltgesetze, die zwischen September 2004 und Juli 2014 verabschiedet wurden, waren. Sie vergleichen diese Gesetze vor und nach Juli 2009, als die Auswirkungen der globalen Finanzkrise offenbar wurden, und als eine neue EU-Kommission sowie ein neues EU-Parlament das Amt antraten.

Der Aufsatz zeigt, dass die EU nach der Finanzkrise weniger Umweltgesetze verabschiedete, und dass diese auch weniger streng ausfielen als in der Zeitspanne von 2004 bis 2009. Nichtsdestotrotz gab es nur wenige Gesetze, die die bestehenden Standards abschwächten oder aufhoben. Auf der Basis von 46 Interviews mit Stakeholdern in den EU-Institutionen und der Zivilgesellschaft skizzierten die Autor*innen verschiedene potenzielle Erklärungen für diese Abschwächung, einschließlich einer anhaltenden Präferenz für wirtschaftsfreundliche Deregulierung (ein Argument, das in Zeiten wirtschaftlicher Krise mehr Gehör findet) und zunehmender politischer Stimmenvielfalt unter den EU-Mitgliedstaaten, die es erschwert, einen breiten Konsensus für eine ambitionierte Politik zu bilden.

Burns, Charlotte; Eckersley, Peter; Tobin, Paul (2020): EU Environmental Policy in Times of Crisis. Journal of European Public Policy, 27(1), pp. 1-19. DOI: 10.1080/13501763.2018.1561741