01. September | 2020

IRS-Energiewendeforscher Ludger Gailing auf Professur für Regionalplanung an der BTU Cottbus-Senftenberg berufen

Ludger Gailing, bislang kommissarischer Abteilungsleiter der ehemaligen Forschungsabteilung "Institutionenwandel und regionale Gemeinschaftsüter" des IRS wurde von der Brandenburgischen Wissenschaftsministerin Manja Schüle mit Wirkung zum 1. September 2020 zum Professor für Regionalplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg berufen. Gailing ist einer der international führenden Forscher zu sozial-ökologischen Transformationen, insbesondere zu raumbezogenen Fragen der Energiewende.

Gailings Forschungen beschäftigen sich mit den Geographien von Infrastrukturen und der Energiewende sowie deren Konsequenzen für die lokale und regionale Steuerung von Energieerzeugung und -versorgung. Er geht dabei auch auf die energiepolitischen Debatten um Gemeinwohl, Gerechtigkeit und Kritikalität („kritische Infrastrukturen“) sowie auf sich verändernde Machtbeziehungen rund um das Thema Energie ein. Ein weiteres seiner Forschungsthemen ist die Kulturlandschaftspolitik und dabei speziell die Frage, wie verschiedene Institutionensysteme (Raumplanung, Naturschutz, ländliche Entwicklungspolitik, Tourismus, Energiepolitik) den Wandel von Kulturlandschaften vorantreiben.

Mit der Professur für Regionalplanung an der BTU Cottbus-Senftenberg übernimmt Ludger Gailing die Verantwortung für ein Fachgebiet, das er in Lehre und Forschung als Kompetenzzentrum für Fragestellungen der regionalen Planung, Entwicklung und Transformation positionieren will. „Ich freue mich auf diese tolle Herausforderung an der BTU Cottbus-Senftenberg, insbesondere weil die Themen der sozialökologischen Transformation in der Lausitz von großer Bedeutung sind“, sagt Gailing und ergänzt „Die Zeit am IRS war für mich eine optimale Gelegenheit, sich vom Doktoranden zum Postdoktoranden und zum Abteilungsleiter zu entwickeln und meine Forschungsthemen in Ruhe zu entfalten.“ Oliver Ibert, Direktor des IRS, sagt: „Wir vom IRS sehen des Wechsel von Ludger Gailing an die BTU Cottbus-Senftenberg mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir verlieren einen exzellenten Wissenschaftler und strategisch denkenden Abteilungsleiter. Im Wissenschaftssystem sind berufliche Wechsel aber ein Stück weit Normalität und Ludger Gailing hat wichtige Qualifizierungsschritte am IRS vollzogen, so dass seine Berufung eine Bestätigung für unsere Nachwuchsförderung ist. Seine Berufung an die BTU eröffnet uns zudem neue Kooperationsmöglichkeiten in der Region.“

Ludger Gailing studierte Raumplanung in Dortmund und Grenoble. Seit 2003 arbeitet er am IRS. 2013 promovierte er an der Technischen Universität Dortmund zu regionaler Kulturlandschaftspolitik. Seit 2016 übernahm er verschiedene Lehraufgaben am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. 2017 war er als Gastwissenschaftler an der University of Durham tätig (COFUND-Programm der Europäischen Kommission, Marie Skłodowska-Curie Actions). Seit 2017 leitete er kommissarisch die ehemalige Forschungsabteilung „Institutionenwandel und regionale Gemeinschaftsgüter“ des IRS. Ludger Gailing ist Mitglied der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), des IRI THESys (Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems) der Humboldt-Universität zu Berlin und der Deutschen Akademie für Landeskunde. Er ist Gutachter u.a. für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und für zahlreiche internationale Fachzeitschriften.

Die Leitung übernimmt komissarisch Kristine Kern, bislang Seniorwissenschaftlerin in der Abteilung.