27. November | 2019

Bündnis „region 4.0“ entwickelt innovative Ansätze für Wertschöpfung im ländlichen Raum

Die Problemlagen vieler strukturschwacher Räume sind weithin bekannt: In mehr als der Hälfte der Regionen Deutschlands schrumpft die Bevölkerung, wovon viele ländliche Räume in Ostdeutschland besonders stark betroffen sind. Ertragreiche Beschäftigungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Wertschöpfung wachsen hier bislang überwiegend in den Ballungsräumen. Mit dem Vorhaben „WIR! Wandel durch Innovation in der Region“ fördert das BMBF zielgerichtet innovative Wertschöpfungsansätze in strukturschwachen Räumen, die noch kein sichtbares Profil in Innovationsfeldern entwickelt haben. Die ehemalige Forschungsabteilung „Institutionenwandel und regionale Gemeinschaftsgüter“ des IRS ist an einem Projekt im Rahmen dieser Maßnahme beteiligt.

Im Sommer 2019 begann die gemeinsame Arbeit im Bündnis „region 4.0“, das im Rahmen von WIR! gefördert wird. Diese ist praxisnah und umsetzungsorientiert ausgerichtet: Wissenschaft und Praxisakteure entwickeln gemeinsam Wertschöpfungsmodelle, die an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind und sowohl identitätsstiftend wirken als auch die Wirtschaftsstruktur der Umsetzungsregion stärken sollen. Letztere besteht aus den Landkreisen Barnim und Uckermark in Brandenburg, sowie dem ehemaligen Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bündnis besteht aus der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, wo auch die Koordination liegt, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, dem Investor Center Uckermark, den Stadtwerken Schwedt, der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft, pro agro, dem Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin und dem IRS. Es hat zum Ziel, eine bereits in der Konzeptionsphase des Bündnisses entwickelte Innovationsstrategie umzusetzen, die die Entwicklung innovativer Wertschöpfungsnetze in den Handlungsfeldern Tourismus, Land- und Ernährungswirtschaft und Daseinsvorsorge bzw. Infrastruktur einschließt. Der Beitrag des IRS besteht in der Begleitung und wissenschaftlichen Fundierung der Arbeit des WIR!-Bündnisses im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Innovationsstrategie in den Jahren bis 2022.