11. April | 2018

Das IRS auf der Langen Nacht der Wissenschaften 2018

Am 9. Juni 2018 findet in Berlin und Potsdam die traditionelle Lange Nacht der Wissenschaften statt. Einen ganzen Abend lang können sich Wissenshungrige bei zahlreichen Experimenten, Vorträgen, Workshops und Mitmachaktionen über die vielfältige Wissenschaftslandschaft der Hauptstadtregion informieren. Das IRS präsentiert sich erneut in den Räumen der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte, dieses mal zu den Themen Wohnungspolitik und Zukunft ländlicher Regionen sowie mit einer Ausstellung zu Leben und Werk des Architekten und Stadtplaners Egon Hartmann (1919-2009).

Das IRS nimmt seit 2013 regelmäßig an der Langen Nacht der Wissenschaften teil und bietet immer wieder neue Einblicke in seine Forschungen zum Zusammenhang von räumlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Im Jahr 2018 informieren IRS-Wissenschaftler/-innen die neugierigen Besucher zu folgenden Themen:

  • Der ländliche Raum heute – abgehängt und innovationsfern?
    In der Öffentlichkeit ist wenig bekannt über innovative Ideen in ländlichen Räumen – diese gelten eher als innovationsfern und abgehängt vom Puls der Zeit. Dass dieses Bild an der Realität vorbeigeht, haben Sozialwissenschaftler am IRS diagnostiziert: Sie haben viele kreative Projekte und echte Innovationen auf dem Land entdeckt und erforschen die Bedingungen, Akteure und Prozesse, unter denen heute Innovationen in Dörfern und Kleinstädten entstehen. Ein Stand mit Informationstafeln und einem Quiz lädt dazu ein, vermeintliche Gewissheiten über das Landleben im 21. Jahrhundert auf unterhaltsame Weise zu hinterfragen und auf die Probe zu stellen.
  • Egon Hartmann (1919 - 2009). Architekt und Stadtplaner in Ost und West
    Leben und Werk des Architekten und Stadtplaners Egon Hartmann zeigen, dass die deutsche Bau- und Planungsgeschichte nach 1945 bemerkenswerte Verflechtungen zwischen DDR und BRD aufwies: Hartmann war an führender Stelle beim städtischen Wiederaufbau erst in Ost-, ab Mitte der 1950er Jahre dann auch in Westdeutschland tätig. Sein Werk zeichnet die biographischen Brüche ebenso nach wie die wesentlichen Entwicklungslinien des deutschen Städtebaus in dieser Zeit. Die umfangreiche Ausstellung gibt detaillierte Einblicke in Hartmanns Schaffen und ist von hoher Aussagekraft für die deutsch-deutsche Geschichte von den 1940er bis in die 1970er Jahre.
  • Wohnen zwischen Verdrängung und Mieterschutz: Gentrifizierung in Berlin, London und St. Petersburg
    Von hoher Aktualität ist das spannungsgeladene Verhältnis zwischen der Entwicklung städtischer Immobilienmärkte und den Interessen und Bedürfnissen der Bewohner/-innen: Heftig diskutiert werden Regulationen für Ferienwohnungen, Mietpreisbremsen oder auch Sozialquoten bei Neubauvorhaben. Während der Prozess der Gentrifizierung vergleichsweise gut erforscht ist, gibt es im Zusammenhang von Aufwertungsprozessen und städtischen Wohnungspolitiken noch Forschungsbedarf. Dr. Matthias Bernt stellt in seinem Vortrag eigene Forschungen zu genau dieser Frage vor, die er in Fallstudien in Berlin, London und St. Petersburg in den vergangenen Jahren durchgeführt hat.

Die Räume der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft in der Chausseestraße in Berlin-Mitte (direkt am U-Bahnhof Naturkundemuseum) beherbergen über die IRS-Stände hinaus viele weitere Informations- und Mitmachangebote aus der bunten Leibniz-Welt. Der Bogen spannt sich von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften über Bildungs- und Zeitgeschichte, Mathematik und Sprachwissenschaften bis zur Agrar-, Klima- und Ernährungsforschung. Folgende Institute und Forschungsverbünde sind neben dem IRS in der Geschäftsstelle präsent:

  • Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW)
  • Leibniz-Forschungsverbund »Nachhaltige Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung«
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
  • Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS)
  • Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
  • Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS)

Weitere Informationen

Ab dem 26. April 2018 ist das vollständige Programm aller teilnehmenden Einrichtungen der "Klügsten Nacht des Jahres" unter www.langenachtderwissenschaften.de abrufbar. Die Website hält zudem alle weiteren Informationen zur Nacht - von Anfahrt über Shuttlebusse bis zu Ticketpreisen - bereit.