Urbane Regenerierungspraxen, Zuwanderung und die Produktion sozialräumlicher Ungleichheiten in europäischen Städten (UrbanReg)
Forschungsabteilung: Regenerierung von Städten
Forschungsthemen: Krisen und Resilienzen im Mehrebenensystem Formen und Implikationen raumbezogener Governance Räumliche Pfadentwicklung und institutioneller Wandel
Projektleitung: Prof. Dr. Felicitas Hillmann
Projektteam: Dr. Matthias Bernt Dr. Manfred Kühn Hanna Hilbrandt Jesko Meißel Laura Calbet Elias
Laufzeit: 01/2015 - 12/2018
Die europäischen Städte, seit den 1990er Jahren durch den wirtschaftlichen Strukturwandel mit zunehmenden sozialräumlichen Ungleichentwicklungen konfrontiert, mussten sich mit der Globalisierung neu erfinden. Einige Städte überwanden die Krise und konnten ihr Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum beleben. Andere Städte hielten trotz der stagnierenden wirtschaftlichen Situation ihre Bevölkerungszahl.
Übergreifend ist dabei ein starkes Interesse an der Generierung von Zuwanderung. Städte wachsen nur noch durch Zuwanderung von außen und entsprechend richten viele europäische Städte ihre Stadt¬entwicklungspolitik auf die Gewinnung neuer Bewohner und Bewohnerinnen aus. Dabei kommt es vielfach zu einer Diskrepanz zwischen dem gewünschten Zuzug Hochqualifizierter, sozial bessergestellter Schichten und kreativer Klassen und zum Teil ungeplanter Zuwanderung durch Arbeitsmigranten, temporären Bewohnern und Flüchtlingen. Im Leitprojekt untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, inwieweit diese Diskrepanz auf die Stadtentwicklungsprozesse zurückwirkt. Sie analysieren, wie die Attraktivität und Zugänglichkeit städtischer Räume für verschiedene Bevölkerungsgruppen durch Regenerierungsansätze reguliert wird, welche Auswirkungen hieraus für die Auf- und Abwertung unterschiedlicher Räume resultieren und wie dies alte und neue Ungleichheiten beeinflusst. Ihr Forschungsinteresse richtet sich darauf, an welchen Punkten der Regenerierungspraxis Migration-led Regeneration entstehen kann, d.h., welche Rolle migrantische Akteure für die Stadtentwicklung spielen und wie die Stadtpolitiken die Zuwanderung in ihre Stadtentwicklung einzubinden.
Die Fragen werden empirisch am Beispiel von Städten untersucht, die in den vergangenen zwei Dekaden besonders markante Regenerierungspraxen verfolgten: Manchester, Genua, Leipzig und Bremen. Diese Städte, die drei Migrationsregimen zugerechnet werden können, werden in vergleichender Perspektive und am Beispiel emblematischer Orte untersucht.