Die Akquisitionsstrategie der Wissenschaftlichen Sammlungen hat den größten Umfang an Archivmaterial mittlerweile in der Bestandsgruppe C (Nachlässe) anwachsen lassen. Bei Gründung des Archivs 1992 war der Kernbestand ISA (A) am umfangreichsten. Es gab zwar schon einzelne persönliche Sammlungen und Nachlässe. Diese stammten aber größtenteils aus der eigenen Sammlungstätigkeit des ISA, das Ende der 60er Jahre anfing für ein internationales Architekturmuseum Sammlungen anzulegen, z. B. den Teilnachlass Max Berg. Die Zahl der Nachlässe belief sich damals auf etwa 10. Der aktuelle Stand verzeichnet 41 Nachlässe. Was das Interessante am Nachlass ist, ist zugleich auch mit Schwierigkeiten verbunden, denn selten ist ein Nachlass wie der andere. Allgemein kann man sagen, dass es vor allem die Arbeitsmaterialien sind, die von ehemaligen Mitarbeitern übergeben werden. Punktuell finden sich auch private Zeugnisse (Briefe, Tagebücher), aber in der Regel beziehen sich auch diese Dokumente auf das Arbeitsleben. Nach den RNA-Richtlinien (Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen) werden die Nachlässe nach den Kategorien Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente und Sammlungen geordnet.
Lit.: Holger Barth/Thomas Topfstedt: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten: Architekten in der DDR; Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten, Erkner: IRS, 2000.