08. Juli | 2020

Grünes Licht für neues Leibniz-Forschungsnetzwerk „Räumliches Wissen für Gesellschaft und Umwelt“

Führende Forschungseinrichtungen werden ihre raumwissenschaftliche Kompetenz künftig im Leibniz-Forschungsnetzwerk „R – Räumliches Wissen für Gesellschaft und Umwelt“ bündeln. Einem entsprechenden Vorschlag hat das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft zugestimmt. Das neu ins Leben gerufene Leibniz-Forschungsnetzwerk vereint die Kompetenzen des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner und sechs weiterer Forschungseinrichtungen. Gemeinsam wollen sie soziale, ökologische und ökonomische Prozesse und Wechselwirkungen in ihren vielfältigen räumlichen Zusammenhängen analysieren und die Forschungsergebnisse für Gesellschaft und Politik verständlich aufbereiten.

Das Netzwerk dient zum einen als Plattform für den Austausch unter den Partnerinstituten, zum anderen für Akteure in Gesellschaft und Politik. Ein weiteres zentrales Anliegen ist die wissenschaftsbasierte Beratung von Politik und Praxis in aktuellen Fragen, bei welchen der Raum als Einflussgröße und gesellschaftliche Ressource eine wichtige Rolle spielt. Soziale Ungleichheit, religiöse und ethnische Spannungen, der Umgang mit ökologischen Problemlagen oder der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft sind einige der Themen, denen sich das Netzwerk widmen will. Als Leibniz-Forschungsnetzwerk erweitert es das bisherige „5R-Netzwerk“ – eine Kooperation zwischen der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), den Leibniz-Instituten für Länderkunde (IfL), ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Raumbezogene Sozialforschung (IRS) sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) – um die raumwissenschaftliche Expertise des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Perspektivisch sollen weitere Kooperationspartner angesprochen werden.

Aktueller Sprecher des neu eingerichteten Netzwerks ist Rainer Danielzyk, Generalsekretär der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und Professor für Landesplanung und Raumforschung an der Leibniz Universität Hannover. Um Erkenntnisse raumbezogener Forschung an Schlüsselpersonen in Medien, Politik und Verwaltung zu vermitteln, sind gemeinsame Positionspapiere, Politikdialoge zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie ein Actor-in-Residence-Programm vorgesehen. Regelmäßige Treffen und Workshops, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, Angebote zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die gemeinsame Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen stehen ebenfalls auf der Agenda.